Die Stifter – Professor Dr. Klaus und Ingrid Thiemann
Prof. Dr. Klaus Jürgen Thiemann (1928-2014) verbrachte seine Kindheit und Jugend in Celle. 1946 legte er das Abitur ab, um anschließend sein Medinzinstudium an den Universitäten Göttingen und Freiburg aufzunehmen. Seine praktische Ausbildung absolvierte der junge Arzt im Anschluß am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo er sich auf Radiologie spezialisierte, und in diesem Fach auch habilitierte.
1963 übernahm er im Alter von nur 36 Jahren die Chefarztposition am Johanniter-Krankenhaus Duisburg-Rheinhausen und baute dort eine der größten Röntgenabteilungen für Diagnostik und Therapie im Rheinland auf. Im Dezember 1971 folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor, fortan hielt er Vorlesungen in Hamburg und Düsseldorf. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1993 war Prof. Thiemann als Chefarzt und ärztlicher Direktor am Johanniter-Krankenhaus Duisburg-Rheinhausen tätig. Während seiner Medizinalassistentenzeit selbst von dem renommierten Prof. Pette besonders gefördert und geprägt, war es Thiemann Zeit seines Lebens ein großes Anliegen, junge Ärzte und Nachwuchswissenschaftler besonders zu unterstützen, und so stand er seinen Schülern und Mitarbeitern häufig über Jahre als Mentor und Förderer zur Seite, wie etwa Dr. Klaus Reinhard, heute Präsident der Bundesärztekammer.
Die Idee, sein außerordentliches Engagement auf dem Gebiet der Förderung von Nachwuchswissenschaftlern auch nach seinem Tode weiter fortführen zu lassen, indem er sein Vermögen in eine Stiftung gibt, bewegte ihn insbesondere in seinen letzten Lebensjahren intensiv. In dieser Zeit selbst an Morbus Parkinson erkrankt, richtete er sein Augenmerk nun zunehmend auf dieses Krankheitsbild, dessen Ergründung und Erforschung ihn als Arzt und Betroffener gleichermaßen faszinierten. Die bis heute als unheilbar geltende Krankheit ändert das Leben grundlegend. Das hat Prof. Thiemann als Betroffener selbst und seine Frau Ingrid Thiemann (1926-2019) als seine nächste Angehörige erfahren müssen. Durch diesen Leidensweg bestimmt, war sie es auch, die den Fortgang der Stiftung nach dem Tode von Klaus Thiemann maßgeblich vorangebracht und mit größtem Interesse gefördert, geprägt und in vielerlei Hinsicht bis zu ihrem eigenen Tod im vergangenen Jahr unterstützt hat. Auf bemerkenswerte Weise wurde somit lebens- und krankheitsgeschichtlich bedingt, eine Vision zur Gründungsidee der Prof. Klaus Thiemann Stiftung, deren Intention die gezielte Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet des Morbus Parkinson ist. Die bewunderswerte Motivation des Ehepaares Ingrid und Klaus Thiemann, durch ein starkes und vielfältiges Engagement auf dem Gebiet der Parkinson-Forschung den vielen Betroffenen in Deutschland bzw. weltweit Hoffnung zu vermitteln, und der Gesellschaft dadurch etwas zurückgeben zu können, soll uns als gemeinnütziger Stiftung im Sinne und im Andenken an Ingrid und Klaus Thiemann dabei stets das größte Vorbild sein.